Projekt »Mnemosyne«
Visualisierungshilfen zur Mnemotechnik
Lernen, das visuell durch Grafiken und Illustrationen (Visualisieren) und durch das Erzeugen von Vorstellungen (Imaginieren) unterstützt wird, bewirkt nachweislich bessere Lernergebnisse.
Die Mnemotechnik, also die Gedächtniskunst, ist ein vielfältiges Gebiet, das sowohl einfache Tricks als auch sehr aufwändige Methoden umfasst. Fantasie (Vorstellungsvermögen, Imagination) wird in Beschreibungen zum Vorgehen oft ganz einfach vorausgesetzt. Tatsächlich ist die Fähigkeit, sich etwas bildlich vorzustellen ganz und gar nicht einfach. Was meist fehlt sind Übungen zum Trainieren der Vorstellungskraft.
Eine Visualisierung bringt einerseits eine Idee aus dem Kopf aufs Papier oder entwirft andererseits auf dem Papier eine Grafik oder Illustration, die sich im Kopf gut abspeichern lässt. Auf die Frage, wie ein Thema, ein Begriff, eine Situation, ein Ereignis, ein Ort sich am besten, am einfachsten, am schnellsten darstellen lassen, habe ich Antworten gesucht und gefunden. Wie oben schon angedeutet: schnell und ganz einfach funktioniert nur bei einfachen Anforderungen.
Als Beispiel für den Arbeitsaufwand links die Abbildung zur Logikroute, die eine reale Tour durch ein Stadtviertel zeigt. Die roten Punkte markieren reale Häuser, die als Speicher für Inhalte aus fünf Büchern zu Einführung in die Logik dienen. Damit diese Inhalte abgespeichert werden können, müssen die fünf Logikbücher zunächst gelesen und verstanden werden; dann die Bücher untereinander verglichen werden; dann muss entschieden werden, was behalten werden soll; und das muss dann so strukturiert werden, dass es auf die Route sinnvoll verteilt werden kann. Das ist viel Aufwand, ist nicht schnell und ist nicht einfach.
Das Projekt »Mnemosyne« hatte ich 2012 als Forschungsprojekt begonnen und führe es über die Jahre bis heute 2024 in unterschiedlicher Intensität weiter. Die Arbeit an diesem Thema hat sich als eine Quelle der Erkenntnis und der Freude erwiesen.